Familie Veldkamp

Geschichte von "Mutter Veldkamp"

Anna Wilhelmine, „Mutter Veldkamp“, wie es auf ihrem Grabstein steht, besaß das, über Hamburgs Grenzen bekannte, Dom Café Veldkamp auf dem Hamburger Winterdom.

Schon ihre Großmutter, Oma Jantje kam aus dieser Branche. Diese hatte 1821 in Groningen einen Zuckerwarenhandel gegründet und im frühen 19ten Jahrhundert ein Café auf dem Dom (Freimarkt, Kirmes) am Hamburger Gänsemarkt geführt.

Dieses vermachte sie ihrer Tochter, die später auf dem “Heiligen Geistfeld” ein Dom-Café errichtete, welches sie wiederum ihrer Tochter, Anna Wilhelmine, vererbte. Unter der erfolgreichen Leitung von Anna Wilhelmine wurde das kleine Dom-Café zu einem über 1200 Sitzplätze fassenden Kaffeehaus vergrößert.

Während eine Musikkapelle spielte und 42 Kellnerinnen und Kellner die Kuchen- und Kaffeewünsche der Gäste befriedigten, saß Mutter Veldkamp wie eine Matrone hinter der Kasse und kontrollierte den reibungslosen Ablauf der Bedienung.

Auf ihrem Kopf trug sie eine, von ihrer Großmutter geerbte, golddurchwirkte holländische Haube, zu der ein Brüsseler Spitzentuch gehörte, dessen Ränder mit Brillianten besetzt waren. In dieser Aufmachung fiel Mutter Veldkamp allen Gästen sofort ins Auge. Die Haube wurde Mutter Veldkamps Markenzeichen.

Ihr Portrait mit Haube prangte als leuchtende Reklame für ihr Café in luftiger Höhe auf einem Turm, der an der Außenwand des Cafés errichtet worden war.

Während des Winterdoms gehörte das Café für einen Tag den Hamburger Waisenkindern. Dann war das Café für die übrigen Dombesucherinnen und –besucher geschlossen und Mutter Veldkamp ließ die Waisenkinder mit Kakao und Schmalzgebäck bewirten und gab ihnen kleine Geldgeschenke. Aufgrund dieser Wohltätigkeit wurde Anna Wilhelmine Catharina Veldkamp „Mutter Veldkamp“ genannt.

Heute gilt die Familie Veldkamp mit zu den ältesten Schaustellerfamilien in der Stadt, denn Tom Veldkamp ist in die Fußstapfen seiner Vorfahren getreten und ist noch immer auf dem Dom zu finden. Die Zuckerbäckerrezepte wurden von Generation zu Generation weitergetragen und werden von Tom Veldkamp in seiner Manufaktur verwendet.